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Puerto Rico: Gay Travel-Aufsteiger 2016

Puerto Rico: Gay Travel-Aufsteiger 2016
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FOTO: SQUARESPACE.COM

m-maenner.de5.4.2016

Puerto Rico gehört laut der aktuellen Ausgabe des Spartacus Gay Travel Index zu den großen Gewinnern und damit zu den homofreundlichsten Ländern weltweit. Das ist für homosexuelle Reisende sicherlich erfreulich, wirft aber womöglich auch die eine oder andere Frage auf. Zum Beispiel: Was wissen wir überhaupt über Puerto Rico?

Ein klein wenig Amerika…

Auch wenn der Landesname spanischen Ursprungs ist, so ist dieser nun mehr eine bloße Erinnerung an die einstige Zugehörigkeit des „reichen Hafens“ zum hiberischen Imperium der Neuzeit. Denn seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts ist Puerto Rico ein nicht-eingemeindetes Außengebiet der Vereinigten Staaten von Amerika. Das heißt im Klartext: Die knapp vier Millionen Einwohner besitzen alle die amerikanische Staatsbürgerschaft, aber kein Stimmrecht bei den US-Wahlen, mit Ausnahme der Präsidentschaftsvorwahlen. Es gibt einen eigenen Regierungschef, aber Staatsoberhaupt ist der amerikanische Präsident.

Puerto Rico ist damit ein Teil der USA, ohne ein Bundesstaat zu sein. Gleichzeitig ist der Karibikstaat aber soweit abhängig von Amerika, dass er keine eigenständige Außenpolitik betreibt. Einen für schwule erfreulichen Nebeneffekt hatte die Verbundenheit zwischen Puerto Rico und den Staaten im letzten Jahr: Da beschloss Gouverneur Alejandro García Padilla, der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zu folgen und die gleichgeschlechtliche Ehe anzuerkennen. Dazu wurden ebenfalls Gesetzesänderungen erlassen, mit denen das Adoptionsrecht dahingehend angepasst wurde.

FOTO: TROPICALYACHTS.COM

… ein wenig mehr spanisches Erbe

Die spanische Vergangenheit Puerto Ricos lässt sich am deutlichsten in der Hauptstadt San Juan wiederentdecken, die die Rolle als industrielles, wirtschaftliches, kulturelles und touristisches Zentrum und wichtigster Seehafen innehat. Zusammen mit der umliegenden Metropolregion bietet die 1521 gegründete Stadt rund 2,5 Millionen Einwohnern eine Heimat. Sie war für mehrere Jahrhunderte ein militärisches Bollwerk der Spanier: Die weitläufige Festungsanlage La Fortaleza diente der Überwachung des Schiffsverkehrs in der Karibik, die Hafeneinfahrt wurde zudem durch die Castillo San Felipe del Morro oder einfach El Morro an der äußersten nordwestlichen Landspitze gesichert.

Zusammen mit der immer noch kolonial anmutenden Altstadt – was nicht nur an den restaurierten Häusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert, sondern eben auch an den streng rechtwinklig angeordneten Straßenzügen liegt – gehören die Befestigungen nicht nur zu den beliebtesten touristischen Attraktionen San Juans, sondern seit 1983 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihrem Ruf als kulturelles Zentrum wird die Stadt zudem mit zahlreichen Museen – unter anderem dem Museo de Arte de Puerto Rico, dem Völkerkundemuseum, dem Museum für lateinamerikanische Grafik und einigen anderen – und ihrem Theater- und Opernhaus gerecht. Abgesehen davon verfügt die Altstadt über ausreichende Möglichkeiten für Shopping-Ausflüge, die Urlauber zum Bummeln einladen.

FOTO: GAARRC.ORG

Schwule Community

San Juan beheimatet aber nicht allein einen Großteil der Gesamtbevölkerung Puerto Ricos, sondern außerdem die wahrscheinlich größte schwule Gemeinschaft der Karibik. Die ist vor allem in den Vierteln Condado und Santurce zu finden, aber auch im alternativen und etwas ruhigeren Ocean Park. Condado ist dabei als schon fast klassische Touristenregion zu bezeichnen, liegt etwa einen Kilometer von der Altstadt San Juans und bietet zahlreiche Hotels in unmittelbarer Nähe zum Strand. Die meisten davon, wie etwa das La Concha Resort, verfügen über eigene Casinos, die teilweise rund um die Uhr geöffnet haben. Die unmittelbare Nachbarschaft zu den feinen karibischen Sandstränden sichert Puerto Rico daher noch immer einen Platz unter den internationalen Topadressen für diejenigen, die im Urlaub gerne auch mal ihr Glück herausfordern möchten.

Natürlich lockt tagsüber aber vor allem der Genuss von Sonnenschein und Cocktails unter den Palmen von Puerto Ricos beliebtestem Schwulenstrand. Das nächtliche Partyleben hingegen findet im unmittelbar angrenzenden Santurce statt. Dort befinden sich zahlreiche Gelegenheiten für schwules Ausgehen, Bars und Clubs wie der Circo präsentieren sich dabei am lebhaftesten an den Wochenenden. Tatsächlich gibt es selbstverständlich ebenso gute Möglichkeiten, die Party in Strandnähe zu halten, wozu sich etwa das Atlantic Beach Hotel und seine Bar anbieten oder die verschiedenen Lounges des Oceano Hotels.

FOTO: DAILYMAIL.CO.UK

Tropisches Naturerlebnis

Puerto Rico hat aber wesentlich mehr zu bieten als koloniale Vergangenheit, Strandbesuch und Party. Auf der Insel liegt auch, gewissermaßen, der einzige US-amerikanische subtropische Regenwald. Rund 40 Kilometer südöstlich von San Juan beherbergt der El Yunque Nationalpark auf einer Fläche von 28.000 Hektar eine erstaunlich vielfältige Fauna und Flora. Die lassen sich auf einer Vielzahl an Wanderwegen erkunden, die – bedingt durch das feuchte Klima und die natürliche Beschaffenheit des Waldes – schon mal ein wenig Übung erfordern. Andererseits, das machen Reiseberichte deutlich, verheißen die Trekkingstrecken dadurch einen Hauch von Abenteuer.

FOTO: HTTP://M-MAENNER.DE

Die Landschaft, die es in El Yunque zu bestaunen gibt, entschädigt zudem allemal für kleinere Unannehmlichkeiten wie nasse Füße. Dafür sorgen die verschiedenen Wasserfälle, mit denen sich gleich mehrere Flüsse ihren Weg durch den Nationalpark bahnen oder der Yokahú Tower, der eine Rundumsicht über das gesamte Areal – inklusive Meerblick! – gestattet.

Apropos Meerblick: Ein Blick unter die Wasseroberfläche lohnt besonders in den Tauchgründen vor Puerto Ricos Westküste, die mit fischreichen Riffen und Höhlen aufwarten. Attraktive Ziele für Taucher finden sich aber auch im Süden, beispielsweise die vorgelagerte Caja de Muertos, die Sarginsel, oder in den Korallenriffen vor Culebra östlich von Puerto Rico.

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