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Deutschland und Österreich verbieten Poppers-Verkauf

Deutschland und Österreich verbieten Poppers-Verkauf
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FOTO: GOOGLE.COM

queer.de23.5.2017

Britische Forscher warnen, dass die insbesondere unter Schwulen beliebte Schnüffeldroge schlimme Folgen haben könnte.

Poppers wird in kleinen Fläschchen verkauft. Der Inhalt wird geschnüffelt, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Poppers kann zu Sehstörungen führen und das Auge schädigen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der University of Lincoln in Mittelengland, die im Fachmagazin British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht wurde. Für die Studie wurden zwölf Männer, die regelmäßig die Schnüffeldroge konsumieren, zwischen 2013 und 2016 in einer Augenklinik im südenglischen Schwulenmekka Brighton beobachtet. Alle Probanden berichteten von Sehstörungen, die von Unschärfe bis hin zu Gesichtsfeldausfällen reichten.

In mehreren Tests stellten die Forscher einen zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Poppers und den Sehproblemen her. Sie spekulierten, dass manche Arten von Poppers dauerhaft die Sehgrube schädigen, die sich im Zentrum der Makula befindet. Dieser Bereich in der Netzhaut ist für das Scharfsehen wichtig. Allerdings bleibt sehr viel unklar: Manche Männer hatten nach kurzer Abstinenz sofort wieder ihre volle Sehkraft erreicht, manche aber nicht. Warum, wissen die Forscher bislang nicht. Offen ist auch noch, warum in manchen Fällen nur ein Auge betroffen ist.

Im Großbritannien darf Poppers frei verkauft werden. Zwar gab es im vergangenen Jahr innerhalb der konservativen Regierung Bestrebungen, das Mittel zu verbieten. Am Ende wurde der Status quo aber nach heftiger Kritik von Aids-Aktivisten beibehalten. In Deutschland gilt Poppers als verschreibungspflichtiges Medikament, weil es früher einmal gegen Herzbeschwerden angewandt wurde. Der Besitz ist damit legal, das Mittel darf allerdings nicht verkauft werden. Österreich hat den freien Verkauf 2015 gestoppt.

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