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Die mitte der Welt

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FOTO: MAENNER.DE

maenner.de13.11.2016

Prost! Auf die Jungs! Der November-Coverboy von männer.de Louis Hofmann ist zum zweiten Mal als bester Schauspieler geehrt worden.

Männer.de November-Coverboy, Hauptdarsteller Louis Hofmann, wurde kürzlich bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt mit dem Filmkunstpreis als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet (den Deutschen Schauspielpreis als bester Nachwuchsschauspieler hat er schon länger in der Tasche); auf den 27. Lesbisch-Schwulen Filmtagen Hamburg bekam der Film etwa zeitgleich den Publikumspreis als „Bester Langfilm“. Zuvor gab es den Publikumspreis der 16. Leipziger Filmkunstmesse und beim 11. Marburger „Final Cut“ Kinder- und Jugendfilmfestival den Preis als „Bester Jugendfilm“ – und es dürften noch einige Preise hinzukommen.

FOTO: STIFTUNGLESEN.DE

Louis spielt in „Die Mitte der Welt” den Phil. Seit Tagen hat er ihn beobachtet, den neuen Mitschüler Nicholas. Athletisch ist dieser und unheimlich gutaussehend. Ein schweigsamer Langstreckenläufer, der jeden Tag nach dem Unterricht in endlosen Runden allein über die Aschenbahn joggt. Phil ist 17 und nicht wie andere – nicht, nur dass er schwuler ist als seine Mitschüler, sondern er ist auch der Sohn der promiskuitiven Glass und der Zwilling seiner mit Tieren sprechenden Schwester Dianne.

An diesem Nachmittag ist das alles aber egal. Nichts mehr ist von größerer Bedeutung als die Gegenwart und der winzige Augenblick, der sich unmittelbar im Jetzt abspielt, kurz bevor sich alles im Leben ändert. Die Verheißung liegt in der schwülen Sommerluft wie der Wasserdampf in den Gemeinschaftsduschen, in die Phil Nicholas nach dem Sport begleitet. Dort gibt es nichts als das einfallende Licht des Nachtmittags, brausende Wasserstrahlen und zwei junge Männer, die ihre ersten, zarten Berührungen und Küsse austauschen. An einem „dieser Tage, an denen man jeden Eid schwören würde, dass Freundschaften nie enden.“

FOTO: ACSTA.NET

Der Stoff war begehrt, aber auch schwierig

Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis es Andreas Steinhöfels Jugendbuch-Bestseller „Die Mitte der Welt“ auf die große Leinwand schaffte. Dabei gab es früh Interesse daran, das Buch zu verfilmen – ebenso wie viele erfolglose Versuche. „Der Stoff war begehrt, aber offenbar auch schwierig“, erinnert sich der Autor. Für Regisseur Jakob M. Erwa war die Verfilmung des Stoffs eine Herzensangelegenheit. Über Jahre hinweg erkundigte sich er sich, damals noch an der Münchener Filmhochschule immatrikuliert, bei Steinhöfel persönlich immer wieder nach dem aktuellen Stand der Dinge und möglichen Verfilmungsrechten. Das beeindruckte den deutschen Meister der Jugendbücher so sehr, dass er dem ambitionierten Filmemacher 2011 die Rechte für die Adaption überließ (in Moskau wurde diesen Sommer Premiere gefeiert).

Das Bild einer modernen Jugend

„Die Mitte der Welt” ist jenes Buch, das für so viele schwule Männer zur Pflichtlektüre gehörte. Nicht, weil es darin ums Coming-out ginge, sondern weil es womöglich das erste Jugendbuch mit einem schwulen Protagonisten war, in dem nicht dessen Schwulsein im Mittelpunkt stand. „Anders als in den meisten Filmen mit homosexuellen Protagonisten geht es hier nicht um ein Problem mit der sexuellen Orientierung. Im Gegenteil. Phils Haltung zeichnet das Bild einer modernen Jugend, die dem Umgang der 80er- und 90er-Jahre-Filme mit der Thematik mit der sexuellen Orientierung entwachsen ist“, ergänzt Erwa mit seiner Verfilmung.

Hier auch der trailer.

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